Es war ein inspirierender Netzwerktag mit Gastsprecher Frank Kjeldsen vom Department of Biochemistry and Molecular Biology, SDU Odense und Yvonne Kohl vom Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik in Sulzbach, Deutschland.

Es existiert eine Informationslücke über die möglichen Gesundheitsrisiken von Materialien in Nanogröβe. Daher werden neue Modelle und Technologien benötigt, die die Risiken von Nanomaterial – Cell Interaktionen untersuchen. Frank Kjeldsen hat uns Einblicke gewährt in Experimente seiner Gruppe, sowohl im Nachweis von Silber Nanopartikeln in vitro als auch ihre Beobachtungen über deren Toxizität. Es gibt  mehr als 300 Produkte auf dem Markt mit Nanoinhaltsstoffen (www.nanodb.dk/en) und Silber hat einen sehr hohen Anteil in diesen Produkten. In Kjeldsens Gruppe studieren sie Effekte von Nanopartikeln auf Proteine mit Hilfe von Massenspektrometrie und Proteomik. Ein wichtiges Ergebnis dieser Studien ergab, dass die Exposition von Zellen mit Cadmium- und Silber- Nanopartikeln mehr Radikale verursacht, als die Summe der einzelnen Materialen. Hinzu kommt, dass Silber bekanntermaβen eine lange Akkumulationszeit im Körper besitzt und die Form der Partikel bei der Anreicherung eine Rolle spielt. Daher muss man vorsichtig sein, wenn man verscheidene Arten von Nanopartikeln in Verbraucherprodukten mischt und noch mehr Studien dieser Art durchführen. 
Am IBMT werden Nanopartikel entlang ihres gesamten Lebenszyklus studiert, angefangen von der Produktion über die Nutzung bis zum Recycling. Frau Kohl stellte uns ihre Forschungsergebnisse mit transparenten Membranen mit Poren vor, die simulieren, was in einem Organ passiert. Die Methode ist in-vivo ähnlich und kommt ohne Tierversuche aus. In verschiedenen Szenarien, angefangen mit Polystyrol Partikeln, werden Nano- und Mikrogröβeneffekte verglichen und auch Ladungseffekte untersucht. Scanning- und Transmissions-Elektronenmikroskopie werden angewendet, um die Chips zu untersuchen, auf denen die Zellen aufgewachsen werden. Sie stellte uns auch Resultate aus dem H2020 Projekt HISENTS “High level Integrated Sensor for Nanotoxicity Screening“ (GA no. 685817) vor.
Der Tag endete mit Diskussionen und einer Labortur für alle Teilnehmer.
Es wurden einige Interviews aufgezeichnet und sie können Frank Kjeldsen im Film erleben, den wir an dem Tag aufgezeichnet haben. Der Film ist auf Englisch mit dänischen oder deutschen Untertiteln auf unserer Homepage zu sehen.